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Vorstellung des Globalen Berichts zur Nahrungsmittelkrise 2023 (GRFC)

Artikel

Rom, 03. Mai 2023 - Die Zahl der Menschen, die von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sind und dringend Hilfe in den Bereichen Nahrungsmittel, Ernährung und Lebensunterhalt benötigen, ist im Jahr 2022 das vierte Jahr in Folge gestiegen.

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banner 2023 Global Report on Food Crisis© Global Network on Food Crisis

Laut dem jüngsten Globalen Bericht über Ernährungskrisen (GRFC) sind mehr als eine Viertelmilliarde Menschen von akutem Hunger betroffen und in sieben Ländern stehen die Menschen am Rande des Hungertodes.

Der vom Food Security Information Network (FSIN) erstellte Jahresbericht wurde heute vom Global Network Against Food Crises (GNAFC) vorgestellt, einem internationalen Bündnis der Vereinten Nationen, der Europäischen Union sowie von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, die gemeinsam gegen Ernährungskrisen vorgehen.

Aus dem Bericht geht hervor, dass im Jahr 2022 rund 258 Millionen Menschen in 58 Ländern und Gebieten von akuter Ernährungsunsicherheit auf Krisen- oder gar ernsthafterer Ebene betroffen waren, während es 2021 noch 193 Millionen Menschen in 53 Ländern und Gebieten waren.

Dies ist die höchste Zahl in der siebenjährigen Geschichte des Berichts. Ein Großteil dieses Anstiegs ist jedoch auf eine Zunahme der berücksichtigten Bevölkerung zurückzuführen.

Die wichtigsten Faktoren sind:

  • Wirtschaftliche Schocks: Die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der armen Länder hat in den letzten drei Jahren drastisch abgenommen, so dass sie nun mit längeren Erholungsphasen und einer geringeren Fähigkeit zur Bewältigung künftiger Schocks konfrontiert sind.
  • Konflikte/unsichere Verhältnisse waren in 19 Ländern/Gebieten die wichtigste Ursache. In drei Ländern, die immer noch von langwierigen Krisen betroffen sind - Afghanistan, Südsudan und die Arabische Republik Syrien - übertrafen wirtschaftliche Schocks den Konflikt als Hauptursache für akute Ernährungsunsicherheit.
  • Wetter-/Klimaextreme waren in 12 Ländern die Hauptursache für akute Ernährungsunsicherheit. Zu diesen Extremen gehörten anhaltende Dürre am Horn von Afrika, verheerende Überschwemmungen in Pakistan sowie tropische Stürme, Wirbelstürme und Dürre im südlichen Afrika.

Die internationale Gemeinschaft hat einen Paradigmenwechsel hin zu besserer Vorbeugung, Antizipation und gezielteren Maßnahmen gefordert, um die Ursachen von Ernährungskrisen zu bekämpfen, anstatt auf ihre Auswirkungen zu reagieren, wenn sie auftreten.

Dies erfordert innovative Ansätze und besser koordinierte Anstrengungen von internationalen Organisationen, Regierungen, dem Privatsektor, regionalen Organisationen, der Zivilgesellschaft und den Gemeinschaften.

Konflikte, nationale und globale wirtschaftliche Schocks und Wetterextreme sind immer stärker miteinander verwoben, verstärken sich gegenseitig und führen zu einer Spirale negativer Auswirkungen auf akute Ernährungsunsicherheit und Ernährung.

Hintergrundinformationen

Der 2016 gegründete Global Report on Food Crises (GRFC) bringt die Europäische Union, die FAO, UNICEF, die Vereinigten Staaten von Amerika, das WFP und die Weltbank in einer einzigartigen Partnerschaft zusammen.

Seit 2016 liefert der Bericht ein umfassendes globales Bild über das Ausmaß von Ernährungskrisen, indem er die wichtigsten globalen, regionalen und nationalen Analysen zur Ernährungssicherheit im Rahmen eines transparenten und konsensbasierten Prozesses zusammenstellt, an dem 16 internationale humanitäre und Entwicklungspartner beteiligt sind, und der darauf abzielt, zeitnahe, kosteneffiziente und bedarfsgerechte humanitäre Maßnahmen sowie Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz zu fördern.

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