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Welternährungsprogramm - WFP

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme - WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt.

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Im Kampf gegen den Hunger in der Welt leistet das WFP Nahrungsmittelhilfe bei Krisen, Katastrophen und Konflikten und arbeitet mit den Menschen vor Ort zusammen, um ihre Versorgungslage zu verbessern und ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken.

Im Jahr 2022 unterstützte das WFP 150 Millionen Menschen in 81 Ländern.

Deutschland unterstützt das WFP bei dieser Aufgabe aktiv, sowohl finanziell als auch politisch. Als Mitglied des Exekutivrats übernimmt Deutschland eine gestaltende Rolle.

Seit 2016 ist Deutschland der zweitgrößte Geber von WFP: Im Jahr 2022 betrug der freiwillige Beitrag Deutschlands über 1,7 Milliarden Euro.

Im Dezember 2020 erhielt WFP den Friedensnobelpreis für seine weltweiten Bemühungen im Kampf gegen den Hunger. Unter anderem war das WFP während der COVID-19-Pandemie das logistische Rückgrat des gesamten UN-Systems.

Aufgaben und Ziele

WFP wurde 1961 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen gegründet, zunächst als dreijähriges Nahrungsmittelsoforthilfeprogramm innerhalb der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), und wurde 1965 als de facto unabhängiges UN-Programm dauerhaft eingerichtet.

Seitdem verfolgt das WFP das Ziel Hunger auf der Welt zu bekämpfen und die Ernährungsgrundlagen weltweit zu verbessern.

Der Strategische Plan der Organisation, der alle vier Jahre erneuert wird, konkretisiert die Ziele und Aufgaben der Organisation. Grundlage sind die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Agenda 2030, insbesondere SDG 2 zur Beseitigung des Hungers und SDG 17 zur Wiederbelebung globaler Partnerschaften zur Umsetzung der SDGs.

Der neue Strategieplan 2022-2025 zielt darauf ab, akut von Hunger bedrohten Menschen mit Nahrungsmittelsoforthilfe zu unterstützen und gleichzeitig die Ernährungsgrundlagen durch Maßnahmen zur Entwicklung und Stärkung der Resilienz zu verbessern.

Er setzt verstärkt auf Instrumente wie die vorausschauende humanitäre Hilfe, um beispielsweise bei vorhersehbaren Naturkatastrophen frühzeitig einzugreifen und so eine humanitäre Notlage zu verhindern.

Ursachen von Hunger und der aktuellen Ernährungskrise

Konflikte, Naturkatastrophen, wirtschaftliche Krisen und der Klimawandel sind für die Mehrzahl der humanitären Krisen weltweit verantwortlich. Die COVID-19-Pandemie und der russische Angriffskrieg in der Ukraine haben die weltweit prekäre Ernährungslage noch weiter verschlechtert.

So ist die Zahl der akut unterernährten Menschen in den Ländern, in denen das WFP tätig ist, seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie dramatisch angewachsen - von 135 Millionen auf derzeit 349 Millionen. Davon sind knapp 51 Millionen von einer Hungersnot bedroht, für 900.000 Menschen ist sie bereits Realität.

Was macht WFP konkret?

Das Welternährungsprogramm ist mit über 21.000 Mitarbeitern in mehr als 80 Ländern der Welt aktiv. Die Hilfe in Not- und Krisensituationen sowie die Rettung von Leben und Lebensgrundlagen sind nach wie vor Kernaufgaben der Organisation.

Diese Programme umfassen

  • Direkte Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Bargeld oder Gutscheinen für die Opfer von Krisen und Katastrophen, ergänzt durch
  • Übergangshilfe zur Stabilisierung nach akuten Notsituationen und zur Überbrückung der Zeit zwischen Nothilfe und anschließender Entwicklungszusammenarbeit.

Hunger, Frieden und Entwicklung sind eng miteinander verbunden. Deswegen engagiert sich WFP entsprechend seinem dualen (humanitären und entwicklungspolitischen) Mandat über die Ernährungsnothilfe hinaus auch in längerfristiger Perspektive bei der Unterstützung der

  • wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung,
  • Anpassung an den Klimawandel durch Beitrag zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen,
  • Schaffung von nachhaltiger Ernährungssicherheit sowie der
  • Reduzierung von Unter- und Mangelernährung speziell bei Kleinkindern und Müttern.

Durch solche langfristigen Ernährungssicherungsmaßnahmen wird die Widerstandsfähigkeit der Menschen gestärkt, neuen Krisen vorgebeugt oder deren Auswirkungen gemildert und der Frieden erhalten.

Neben der Nahrungsmittelhilfe stellt das WFP anderen humanitären Akteuren des UN-Systems in Krisengebieten logistische Dienstleistungen zur Verfügung (z. B. Flugdienste für humanitäre Helfer, Transport- und Lagereinrichtungen für Hilfsgüter).

Institutioneller Aufbau

Seit 1996 ist der Exekutivrat das zentrale Leitungs- und Aufsichtsgremium des WFP. Ihm gehören 36 Mitgliedstaaten an, die zur Hälfte vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen und zur Hälfte vom FAO-Rat gewählt werden.

Der Exekutivrat tagt dreimal im Jahr und prüft die vom WFP-Exekutivdirektor vorgeschlagenen Projekte, die Verwaltungs- und Programmbudgets und verabschiedet Strategien für einzelne Länder oder Tätigkeiten.

Deutschland ist Gründungsmitglied des WFP und Mitglied des Exekutivrats.

Der Exekutivdirektor des WFP ist für die Leitung und das Management des WFP und aller seiner Programme, Projekte und sonstigen Aktivitäten verantwortlich.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen und der Generaldirektor der FAO ernennen gemeinsam nach Konsultationen mit dem Exekutivrat den/die Exekutivdirektor/in des WFP für eine Amtszeit von fünf Jahren mit der Möglichkeit einer Bestätigung für bis zu weiteren fünf Jahren.

Das WFP hat fünf stellvertretende Exekutivdirektoren. Ute Klamert ist die erste deutsche stellvertretende Exekutivdirektorin des WFP und zuständig für Partnerschaften und Fürsprache.

Finanzierung

Das WFP finanziert sich ausschließlich durch freiwillige Leistungen. 2022 erhielt WFP Zuwendungen in Höhe von ca. 14,2 Mrd. USD. Das entspricht fast einer Verdreifachung im Vergleich zu 2014 (4,8 Mrd. USD).

Trotz dieser Rekordzuwendungen ist die Finanzierungslücke groß: Für 2023 prognostiziert das WFP einen finanziellen Bedarf von 22 Mrd. USD

WFP und Deutschland

Deutschland ist seit mehreren Jahren der zweitgrößte Geber des WFP nach den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2022 beliefen sich die nationalen Beiträge Deutschlands zum WFP auf mehr als 1,7 Milliarden Eure.

Deutschland beteiligt sich auch an den Beiträgen der Europäischen Kommission zum WEP (2022: 698 Mio. USD) entsprechend seinem Anteil als EU-Mitgliedstaat.

Die Bundesregierung fördert WFP über das gesamte Spektrum seines dualen Mandats für (akute) Ernährungshilfe und langfristige Projekte.

Innerhalb der Bundesregierung fördert das Auswärtige Amt den Bereich der humanitären Hilfe, während das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die mittel- und langfristig angelegte Entwicklungszusammenarbeit des WFP unterstützt.

Stand: Februar 2023

WFP Exekutivdirektor
Cindy McCain (Vereinigte Staaten von Amerika), seit April 2023

WFP
World Food Programme
Via Cesare Giulio Viola, 68
Parco dei Medici
00148 - Rom, Italien
Internet: https://www.wfp.org/


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