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Europa stellt Ozean-Pakt auf UN-Ozeankonferenz in Nizza vor

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Nizza, Frankreich, 9.–13. Juni 2025 – Die Europäische Union wird auf der UN-Ozeankonferenz ihren bahnbrechenden Europäischen Ozean-Pakt vorstellen.

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banner UNOC 2025 in Nice © UN

Dieses zukunftsweisende Vorhaben soll den Meeresschutz in Europa stärken und Europa als globale Vorreiterin für nachhaltige Ozeanpolitik etablieren.

Der Pakt wird im Rahmen der dritten UN-Ozeankonferenz präsentiert, die von Frankreich und Costa Rica gemeinsam ausgerichtet wird und internationale Entscheidungsträgerinnen, Wissenschaftlerinnen, NGOs, Wirtschaftsvertreterinnen sowie junge Aktivistinnen zusammenbringt.

Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Lösungsansätze zur Eindämmung der marinen Umweltzerstörung im Einklang mit dem Nachhaltigkeitsziel (SDG14) der Vereinten Nationen (Leben unter Wasser).

Die Initiative zielt darauf ab, die Bemühungen zum Schutz der Meere in der EU zu bündeln und Europa als globale Vorreiterin einer nachhaltigen Ozeanpolitik zu positionieren.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte in diesem Zusammenhang den Ozean-Pakt vor, der drei zentrale Ziele verfolgt:

  • den Erhalt gesunder und widerstandsfähiger mariner Ökosysteme,
  • die Förderung einer nachhaltigen „blauen Wirtschaft“ und
  • die Beschleunigung von Meeresforschung und Innovation.

Der Pakt spiegelt den wachsenden Handlungsdruck innerhalb der EU wider, auf die Bedrohungen durch den Klimawandel, den Verlust der biologischen Vielfalt sowie den wirtschaftlichen Druck auf Küstengemeinden zu reagieren.

Anfang 2025 wurde eine breit angelegte öffentliche Konsultation in den Mitgliedstaaten durchgeführt, um Meinungen von Wissenschaftler*innen, NGOs und maritimen Wirtschaftsakteuren einzuholen. Die Rückmeldungen waren eindeutig: Mutige Ziele sind begrüßenswert – entscheidend wird jedoch die konsequente Umsetzung sein.

UNOC 2025 in Nizza: Eine Chance für echte Fortschritte

Die Konferenzgespräche finden in der Blauen Zone im Port Lympia statt. Die Grüne Zone, die öffentlich zugänglich ist, befindet sich im Palexpo und bietet Ausstellungen, Debatten und kulturelle Veranstaltungen.

Zu den zentralen Themen auf der Agenda gehören:

  • das UN-Abkommen zur Biodiversität auf Hoher See (BBNJ),
  • der Schutz von 30 % der Weltmeere bis 2030,
  • die Reduzierung der Plastikverschmutzung,
  • die Förderung nachhaltiger Fischerei sowie
  • die Dekarbonisierung der globalen Schifffahrt.

Zum Abschluss der Konferenz wird der „Nice Ocean Action Plan“ verabschiedet – ein gemeinsames Bekenntnis der teilnehmenden Staaten, konkrete und messbare Schritte zur Erholung der Meere einzuleiten.

Ob der Europäische Ozean-Pakt tatsächlich einen Meilenstein für den Meeresschutz darstellt, hängt davon ab, wie konsequent er nach der Konferenz in Europas Meeresgebieten umgesetzt, finanziert und durchgesetzt wird.

Hintergrundinformationen

Die erste UN-Ozeankonferenz (UNOC) fand 2017 in New York statt. Ziel war es, die internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Meere zu fördern und das Nachhaltigkeitsziel 14 der Agenda 2030 voranzubringen.

Die zweite Konferenz wurde 2022 in Lissabon abgehalten und konzentrierte sich auf die Umsetzung bestehender Verpflichtungen in konkrete Maßnahmen sowie auf die Stärkung internationaler Partnerschaften zur Bewältigung der wachsenden Meereskrise.

Die dritte Konferenz, die 2025 in Nizza stattfindet, gilt als entscheidender Moment, um die Umsetzung globaler Abkommen wie des BBNJ-Vertrags zu beschleunigen und Investitionen sowie Innovationen für eine nachhaltige Nutzung der Meere voranzutreiben.

Ein breites Spektrum an Akteuren wird erwartet – darunter nationale Regierungen, zwischenstaatliche Organisationen, Wissenschaftlerinnen, NGOs, Vertreterinnen der Privatwirtschaft und Jugendaktivist*innen.

Ihr Erfolg ist von großer Bedeutung, da die Meere zunehmenden Bedrohungen durch den Klimawandel, Umweltverschmutzung und Übernutzung ausgesetzt sind – Herausforderungen, die dringend gemeinsames, globales Handeln erfordern.

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