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Welternährungsausschuss - CFS

Artikel

Der Welternährungsausschuss (Committee on World Food Security - CFS) ist die zentrale zwischenstaatliche und inklusive Plattform auf internationaler Ebene zur Entwicklung von rechtebasierten Strategien zur Bekämpfung des Welthungers und zur Stärkung vulnerabler Gruppen.

CFS Website
CFS Website© StäV Rom / Katherina Niemann

Er wird gemeinsam von der VN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), dem Welternährungsprogramm (WFP) und dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) – den drei in Rom ansässigen VN-Organisationen (Rome-based Agencies – RBA) - getragen.

Der CFS wurde 1974 gegründet und im Jahr 2009 zu einem Multi-Stakeholder-Komitee reformiert.

Seit dieser Reform sind neben den Mitgliedstaaten auch Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft durch einen zivil- und einen privatwirtschaftlichen Mechanismus (CSIPM und PSM) über die Beratergruppe (Advisory Group) institutionell in die Arbeit des CFS eingebunden.

Zusätzlich wird der CFS seitdem durch das Hochrangige Expertengremium (High-level Panel of Experts – HLPE) wissenschaftlich unterstützt.

Dieser partizipative Ansatz des CFS gilt innerhalb des VN-Systems als einzigartig. Die Bundesregierung misst dem CFS aufgrund dieses Ansatzes und seiner rechtebasierten Arbeit große Bedeutung bei.

Aufgaben und Ziele

Der CFS soll Staaten bei der schrittweisen Umsetzung der Verwirklichung des Rechts auf angemessene Nahrung, im Kontext ihrer jeweiligen nationalen Ernährungssicherung, unterstützen. Er spielt deshalb bei der Umsetzung der Agenda 2030, insbesondere hinsichtlich des SDG 2 „Zero Hunger“, eine zentrale Rolle.

Aufbauend auf den Freiwilligen Leitlinien zum Recht auf Nahrung (2004) werden im CFS wichtige Politikprodukte (Freiwillige Leitlinien, Politikempfehlungen, Aktionspläne) zur Ernährungssicherung erarbeitet.

Besondere Bedeutung besitzen folgende Produkte:

  • Freiwillige Leitlinien zu Ernährungssystemen und Ernährung (VGFSyN, 2021);
  • Politikempfehlungen zur Förderung des Engagements und der Beschäftigung junger Menschen in der Landwirtschaft und in Ernährungssystemen (PR YEEAFS, 2022);
  • Freiwillige Leitlinien zur Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung der Rolle von Frauen und Mädchen (VG GEWGE, 2023).

Im Herbst 2023 wurde auf der 51. Sitzung des Plenums des CFS (CFS51) das Arbeitsprogramm (MyPow) für die Jahre 2024 bis 2027 verabschiedet.

Für 2024 ist die Erarbeitung von politischen Empfehlungen geplant

  • zur Verbesserung der Umsetzung der CFS-Produkte (Arbeitsbereich „Uptake“) und
  • zur Verringerung von Ungleichheiten (Arbeitsbereich „Ungleichheiten“)

Struktur

Der CFS besteht aus Mitgliedern (Staaten), Teilnehmern (Vertreter von VN Organisationen, Zivilgesellschaft, Forschung und Wissenschaft, internationalen Finanzinstitutionen sowie Vertreter privatwirtschaftlicher Vereinigungen und Stiftungen) sowie Beobachtern, die anlassbezogen zu Sitzungen des CFS eingeladen werden können.

Der CFS berichtet der Generalversammlung der Vereinten Nationen durch den Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) und durch die FAO-Konferenz.

Durch seine Struktur ermöglicht der CFS Input aller Stakeholder auf der globalen, nationalen und regionalen Ebene.

Die Struktur umfasst das Plenum, das Büro, die Beratergruppe, das ständige Sekretariat sowie die Hochrangige Expertengruppe.

  • Das CFS-Plenum (Plenary) kommt jährlich im Oktober im Rahmen seiner Jahrestagung in Rom zusammen. Es ist das zentrale Gremium für Entscheidungen und Debatten aller Akteure auf globaler Ebene.
  • Das CFS-Büro (Bureau) übernimmt die Verwaltungsaufgaben zwischen den Plenarsitzungen. Es besteht aus einer/m Vorsitzender/n und Vertreterinnen und Vertretern aus zwölf Mitgliedsstaaten (sowie sog. „Alternates“ aus zwölf weiteren Mitgliedstaaten). Im Rahmen des CFS51 im Oktober 2023 wurde Nosipho Nausca-Jean Jezile (Südafrika) zur neuen Vorsitzenden des CFS gewählt. Sie löst Gabriel Ferrero (Spanien) ab und wird den CFS für einen Zeitraum von zwei Jahren leiten. Für den gleichen Zeitraum wurden für die Europäische Gruppe Frankreich und die Schweiz sowie Norwegen und Rumänien zu Mitgliedern im 24-köpfigen CFS-Büro bestimmt. Die beiden EU-Mitgliedstaaten Deutschland und Niederlande schieden aus dem Büro aus.
  • Die Beratergruppe (Advisory Group) unterstützt das CFS-Büro bei seiner Arbeit. Sie setzt sich derzeit unter anderem aus einem zivilgesellschaftlichen (Civil Society and Indigenous Peoples' Mechanism - CSIPM) und einem privatwirtschaftlichen (Private Sector Mechanism - PSM) Mechanismus zusammen. Außerdem sind unter anderem alle drei RBAs, der VN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltbank sowie wissenschaftliche Einrichtungen und Stiftungen vertreten.
  • Das ständige CFS-Sekretariat (Secretariat) unterstützt die Vorsitzende, die Mitglieder und die Beratergruppe.
  • Die Hochrangige Expertengruppe für Ernährungssicherheit und Ernährung (High Level Panel of Experts - HLPE) erstellt wissenschaftliche Berichte, die als Grundlage für die politischen Diskussionen im CFS dienen.

Finanzierung

Der CFS wird von den drei in Rom ansässigen VN-Organisationen (FAO, WFP, IFAD) gemeinsam finanziert. Diese stellen Personal für das Sekretariat bereit und finanzieren einen großen Teil des Kernhaushalts.

Um umfassend funktionsfähig zu sein, benötigt der CFS darüber hinaus zusätzliche freiwillige Beiträge der Mitgliedsstaaten.

Stand: Januar 2024

CFS Chair
Nosipho Nausca-Jean Jezile, Republik Südafrika, seit Oktober 2023

CFS
Committee on Food Security
Viale delle Terme di Caracalla
00153 Rom, Italien

Internet: https://www.fao.org/cfs







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